Sri Lanka
Sri Lanka, ehemals Ceylon, ist ein Inselstaat, der südlich von Indien im Indischen Ozean liegt. Das Land hat ca. 20,8 Millionen Einwohner und die Hauptstadt ist Colombo. Die Singalesen sind die größte Bevölkerungsgruppe der Insel, während die Tamilen die größte Minderheit darstellen. Die meisten Singalesen gehören dem Buddhismus an während die Tamilen den Hindu-Glauben verfolgen. Das Klima auf Sri Lanka ist tropisch und durch die Monsune geprägt. Die Insel ist geprägt von einer reichen Flora und Fauna, so finden sich auch viele endemische Tier- und Pflanzenarten auf der Insel. Wichtige Kulturpflanzen sind Kokos, Reis, Zuckerrohr, Teesträucher, Indigo, Tabak, Kaffee und Chinarinde. Beim Genießen der singhalesischen Küche sollte man bedenken, dass diese zu den schärfsten der Welt gehört. Der Inselstaat bietet somit auf relativ kleinem, gut erreichbaren Raum eine Vielzahl von Reisezielen. Dichter Regenwald, weiße Strände, eine exotische Kultur und tiefgründige Spiritualität sowie eine atemberaubende Unterwasserwelt sind nur einige Highlights des Landes. Sri Lanka wird nicht umsonst die “Perle des Orients” oder “Träne Indiens” genannt. Kaum ein Land hat auf so kleinem Raum so viele Kulturerbestätten zu bieten.
Kandy
Kandy ist eine kleine Stadt im zentralen Gebirge von Sri Lanka. Die Stadt ist umgeben von Hügeln im Kandy-Tal und liegt am Ufer des Fluss Mahaweli. Kandy war die Hauptstadt des letzten singhalesischen Königreiches und hat daher einige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Das wichtigste Heiligtum, der Zahntempel mit der Heiligen Zahnreliquie Buddhas befindet sich in der Stadt. Seit 1988 ist diese Tempelanlage UNESCO-Weltkulturerbe. Für einen Spaziergang eignet sich besonder das Ufer des Kandy Lake, wo man auch Boote für kleinere Fahrten auf dem See mieten kann. An der Hauptstraße, der Dalada Vidiya kann man die vielen kolonialen Gebäude betrachten und durch die engen Gassen zwischen dem Zahntempel und dem Uhrenturm schlendern. Auch die rot-weiße Moschee und die St. Paul´s Church sind sehenswert. Kandy zählt nicht umsonst zum kulturellen Dreieck Sri Lankas. Das Nationalmuseum ist ebenfalls einen Besuch wert.
Das abendliche Highlight sind die Kandy-Dancers, eine traditionelle Tanzgruppe, die ihre beeindruckende Show an verschiedenen Orten der Stadt aufführt.
Auf dem Bahirawakanda-Berg befindet sich eine kolossale Buddha-Statue, deren künstlerischer Wert eher gering ist, vom Hügel aus aber kann man über die Stadt blicken.
Mitten in Kandy liegt das Naturreservat Udawattakele. Auf diesem Hügel liegt das Meditationszentrum Forest Hermitage.
Etwas außerhalb der Stadt sollte man den Botanischen Garten von Peradeniya besuchen, dort kann man den größten Banyanbaum sehen der eine Fläche von 2000m² bedeckt.
Im Rahmen eines Tagesausfluges kann man das Elefantenwaisenhaus in Pinnawela besuchen.
Dambulla
Von Kandy fährt man am besten weiter nach Dambulla um dort den Felsentempel mit über hundert überlebensgroßen Buddha-Statuen zu besichtigen. Es gibt in Dambulla 80 Höhlentempel. Am Fuße des Granitfelsens befindet sich der Goldene Tempel, auf welchem ein 30m hoher goldener Buddha thront. Die Tempelanlagen mit den beeindruckenden Malereien zur Geschichte Sri Lankas sind UNESCO-Welkulturerbe. Bekannt ist die Region außerdem für das größte Rosenquarz-Vorkommens Südasiens. Der größte Rosenquarzfelsen und Eisenholz-Wald befindet sich im Naturschutzgebiet Jathika Namal Uyana.
Sigiriya
Eine weitere Königsstadt und Teil des kulturellen Dreiecks ist Sigiriya. Der Name bedeutet so viel wie “Löwenfelsen” und bezieht sich auf den beeindruckenden Monolithen auf dem Ruinen einer Felsenfestung liegen. 1982 wurde der Felsen zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Durch den Terrassengarten führen Treppenstufen nach oben. Zunächst durchquert man den Lustgarten und den Felsengarten bevor man an der Spiegelwand vorbeikommt. Über eine Wendeltreppe gelangt man zu den bekanntesten Wandmalereien Sri Lankas, den Wolkenmädchen. Danach erreicht man die Löwenterrasse (Lion Terrace), mit dem Löwentor und ihren Löwenpranken, die den Eingang zum Königspalast und somit letzten steilen Treppen ganz nach oben eröffnen. Oben angekommen bietet sich ein spektakulärer Ausblick über das Umland. Beim Abstieg passiert man die Kobrahauben-Höhle die so heißt, weil über der Grotte ein Fels wie eine aufgerichtete Kobra aussieht.
Nur 1 km nördlich von Sigiriya liegt der 200 m hohe Felsrücken Pidurangala. Der sogenannte “goldene Fels” kann ebenfalls bestiegen werden. Am Fuß liegt ein Kloster, da der Berg einst Rückzugsort für buddhistische Mönche war. Unterhalb des Pidurangala-Felsen befindet sich eine 13m lange liegende Buddha-Statue.
Nach einer kurzen Fahrt erreicht man das bezaubernde Örtchen Polonnaruwa. Dies war eine ehemals sehr bedeutende Königsstadt, die seit dem 13. Jahrhundert unbewohnt ist und über 600 Jahre unentdeckt blieb und im tiefen Dschungel verwilderte. Heute ist die Anlage UNESCO-Weltkulturerbe und ein Muss auf jeder Sri-Lanka-Reise. Besonders sehenswert sind hier der Gal-Vihara-Tempel, die 55m hohe Ruvanveli-Dagoba sowie die Thuparama-Dagoba.
Anuradhapura
Die Stadt war über tausend Jahre lang Zentrum verschiedener singhalesischer Königsdynastien. Weshalb die antike Altstadt bis heute viele Sehenswürdigkeiten zu bieten hat und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Im interessanten Kontrast dazu stehen die modernen Stadtviertel.
Die bedeutendste Pilgerstätte ist der Sri Mahabodhi, ein heiliger Bodhi Baum. Er soll ein Ableger des Baumes von Bodhgaya in Indien sein, unter dem Siddharta Gautama zum Buddha wurde und seine Erleuchtung erlangt haben soll.
Außerdem gibt es einige interessante Stupas, wie die Ruwanwelisaya Dagoba und die Jetavanarama Dagoba, die man besuchen sollte. Da die Sehenswürdigkeiten recht weit auseinander liegen, sollte man sie am besten mit einem Tuk-Tuk oder dem Fahrrad ansteuern. Außerdem sollte man bei einer Rundreise durch das Land keinesfalls den Besuch einer Teeplantage verpassen.
Zu den Weltkulturstätten Sri Lankas gehören außerdem das Naturschutzgebiet Sinharaja-Wald und die Altstadt von Galle mit ihrer Festung.
Yala Nationalpark
Doch Sri Lanka hat nicht nur kulturelle Highlights zu bieten sonder ist auch landschaftlich ein absolutes Paradies. Der Yala Nationalpark liegt im Südosten Sri Lankas und ist besonders bekannt für seine Leoparden, Bären, Krokodile und Elefanten. Er ist das älteste Naturschutzgebiet des Landes. Am Eingang des Nationalparks kann man zwischen unterschiedlichen Safari-Angeboten wählen. Bekannt ist die Felsformation des Elefantenfelsen der aus der afrikanisch anmutenden Dornbuschsavanne aufragt. An den Rändern des Parks findet man Monsunwälder sowie ein Sumpfgebiet. Außerdem gibt es Ruinen von Tempelanlagen wie Situlpahuwa, Magulmahavihara und Akashachetiya zu sehen.
Traumstrände
Die Insel hat natürlich auch traumhafte Strände zu bieten. So beispielsweise auch an der Südküste in Tangalle. Der verschlafene Fischerort bietet weiße Palmenstrände und im Turtle Conservation Project, einem Meeresschildkröten-Schutzreservat kann man die Tiere beobachten.
Nach Dikwella lohnt sich ein Tagesausflug. Hier beherrscht eine 50 Meter hohe Buddha-Statue, die höchste von Sri Lanka, das Stadtbild. Außerdem kann man hier ein Blow Hole beobachten, ein einzigartiges Naturphänomen.
Die Strände von Mirissa, einem winzigen Örtchen, das vom Tourismus bisher fast unentdeckt blieb, gehören zu den schönsten der Insel. Von hier aus kann man auch Bootsausflüge zur Walbeobachtung durchführen.
Ein beliebtes Fotomotiv sind die berühmten Stelzenfischer von Koggala, die in Unawatuna von ihren im Meeresboden verankerten Pfahlsitzen aus angeln. Unawatuna ist das Backpacker-Paradies Sri Lankas. Von hier aus kann man auch Tagesausflüge in die Stadt Galle unternehmen.
Mobilität
Der größte und einzige internationale Flughafen liegt in Colombo. Von dort gibt es Flugverbindungen zu den meisten Touristenzielen. Die Straßen sind in mehr oder weniger gutem Zustand, es herrscht Linksverkehr, jedoch wird von einer Reise ohne ortskundigen Fahrer abgeraten. Dies ist empfehlenswert da eine Mietwagenreise mit Fahrer oft günstiger ist als ein Wagen ohne Fahrer. Für Individualreisende eigent sich auch das sehr gut ausgebaute Fernbusnetz mit welchem man alle Orte erreichen kann. Die größeren Städte sind auch durch die Bahn verbunden. Dort gibt es einige Schnellzüge, wobei die anderen Züge recht langsam sind. Außerdem ist eine Vorabbuchung der Reisetickets zu empfehlen. Man kann sich auch einer organisierten Kleingruppenreise anschließen und dadurch einen Großteil der Insel entdecken. Auf den Rundreisen werden verschiedene Schwerpunkte gesetzt, ob auf Tierabenteuer, landschaftliche Highlights, Strandaufenthalte oder Tempel- und Kulturstätten.
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