Vietnam
Vietnam ist ein langgestreckter Küstenstaat in Südostasien. Das Land grenzt an China, Laos, Kambodscha, den Golf von Thailand und das Südchinesische Meer. Die Hauptstadt ist seit 1976 Hanoi. Vietnams Fläche entspricht etwa 93% des deutschen Staatsgebietes. Das Land umfasst die Flussdeltas des Roten Flusses und des Mekongs, die gesamte östliche Küste Südostasiens sowie die langen Gebirgszüge und Hochebenen des Hinterlandes. Die Nord-Süd-Ausdehnung beträgt etwa 1650 km, die Ost-West-Breite bis zu 600 km, während die schmalste Stelle in Mittelvietnam nur 50 km breit ist. Oft wird die Geografie Vietnams auch als “Bambusstange mit zwei Reisschalen” bezeichnet, da im Norden und Süden die fruchtbaren Flussdeltas Reis liefern und dazwischen vor allem Gebirge und Wald liegen. Vietnam besitzt eine artenreiche Tierwelt, die jedoch von Wilderei und Rodung der Wälder bedroht ist. Die Bevölkerung beträgt ca. 90 Millionen. Es sind 53 ethnische Minderheitengruppen anerkannt. Der Großteil der Bevölkerung gehört keiner Religion an, somit sind ca. 82% Atheisten. Vietnam ist ein Einparteienstaat, in welchem die Kommunistische Partei Vietnams die Einheitspartei darstellt und somit das Monopol auf die Macht innehat. Für die Einreise wird ein Visum benötigt, welches in der Regel vor der Anreise beantragt werden muss. Es gibt Single Entry Visa (einmalige Einreise) und Multiple Entry/Re-Entry Visa (mehrfache Einreisen) mit Gültigkeitsdauer bis drei Monaten.
Hanoi
Hanoi ist die Hauptstadt Vietnams und nach Ho-Chi-Minh die zweitgrößte Stadt Vietnams. In der etwas chaotischen Metropole leben ca. 7 Millionen Menschen. Ein absolutes Muss ist ein Spaziergang durch die Altstadt Hanois. Dort drängen sich unzählige Mopeds durch die engen Gassen, es gibt jede Menge Verkaufsstände und am Straßenrand kann man auch gleich typisch vietnamesische Küche probieren. Da die Altstadt 36 Gassen umfasst wird sie auch “Viertel der 36 Gassen” genannt. Am südlichen Ende der Altstadt liegt der Hoàn-Kiếm-See, der “See des zurückgegebenen Schwerts”. Der Sage nach soll ein Fischer von einer Schildkröte ein magisches Schwert erhalten haben mit dem es ihm gelang die Besatzer der Myng-Dinastie zu vertreiben. Dankbar kehrte er als König zum See zurück, er gab das Schwert der Schildkröte zurück und es verwandelte sich in einen Drachen, der heute den See beschützt. Der König errichtete in Gedenken den Schildkrötenturm. Im Jadeberg-Tempel auf einer anderen Insel im See ist tatsächlich eine riesige ausgestopfte Schildkröte zu sehen. Der See ist aber auch bekannt für seinen herrlichen Ausblick über die Stadt. Für kulturell Interessierte ist das Wasserpuppentheater Thang Long am nordöstlichen Ende des Hoàn-Kiếm-Sees eine super Anlaufstelle. Ebenfalls sehenswert sind der Literaturtempel mit seinen Grünanlagen und die Nationale Universität. Eine weitere Touristenattraktion sind die Überreste der Zitadelle Thăng Long, deren zentraler Bereich 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Wer die dunkle Vergangenheit Vietnams kennenlernen möchte und tiefer in die Kriegsgeschichte eintauchen möchte, ist im ehemaligen Hỏa-Lò-Gefängnis in Hanoi genau richtig. Mit der Kultur des Landes hingegen beschäftigt sich das Ethnologie-Museum, welches ebenfalls empfehlenswert ist. Man sollte auch nicht verpassen in den Abendstunden am Ufer des Roten Flusses entlang zu schlendern, der das Stadtbild Hanois prägt. Die beste Sicht hat man von der Long-Biên-Brücke aus. Auf dem größten Nachtmarkt Hanois findet man am Wochenende einfach alles. Er erstreckt sich vom Dong-Xuan-Markt in Richtung Süden.
Halong Bucht
Die Halong Bucht ist wohl das bekannteste Fotomotiv Vietnams. Sie liegt im Norden Vietnams im Golf von Tonkin in der Provinz Quảng Ninh und umfasst ein ca. 1500km² großes Gebiet. Nach offiziellen Angaben ragen 1969 Kalkfelsen, die meisten sind unbewohnte Inseln und Felsen, mehrere hundert Meter aus dem Wasser, obwohl das Kalksteinplateau nach und nach sinkt. Seit 1994 ist die Bucht UNESCO-Weltnaturerbe. Der Name Halong bedeutet „Bucht des untertauchenden Drachen“. Auch im James Bond war die berühmte Bucht Vietnams bereits zu sehen. Es werden zahlreiche Touristentouren angeboten, egal ob mit Schnellbooten oder Kayak, hier findet jeder ein passendes Angebot. Entweder man startet die Tour vom Festland von der Stadt Hai Phong aus oder was empfehlenswerter ist von der Insel Cat Ba Island. Hier hält man sich am besten etwas länger auf, denn die größte Insel der Bucht hat nicht nur tolle Strände und ein riesiges Angebot an Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Klettern, Rafting etc. sondern hier ist auch ein wunderschöner Nationalpark zu erkunden. Der Regenwald, der die Kalksteinfelsen im Nationalpark überzieht ist wahrlich fantastisch und man hat einen tollen Ausblick über die Insel und die umliegende Bucht. Eine wahre Trauminsel um einige Tage dort zu entspannen.
Mekong Delta
Die weiteren üblichen Vietnamfotos entstehen meist hier, im Mekong Delta. Das Mekong Delta ist eine Region im Süden des Landes, das durch den Fluss Mekong bekannt ist. Hier kommt unter anderem der Reis her und man sollte die Region auf einer Vietnam-Reise auf jeden Fall gesehen haben. Ein ganz besonderes Highlight ist sicher eine Bootstour zu den schwimmenden Märkten. Ein guter Ausgangspunkt für Touren in das beeindruckende Flussdelta ist die kleine Stadt Sa Dec. Auf Cu Lao Gieng, einer kleinen Insel mitten im Fluss kann man auch eine Fahrradtour unternehmen.
Ban Gioc Wasserfall
Der Ban Gioc Wasserfall gehört zu den schönsten der Welt und sollte daher bei einer Rundreise durch Vietnam auf jeden Fall auf dem Reiseplan stehen. Sie liegen direkt auf der Grenze zu China. Der Fluss Quy Xuân ergießt sich hier treppenweise über mehrere Kaskaden in einer Breite von ca. 300m. Mit Flößen kann der Wasserfall von beiden Ländern aus erkundet werden, wobei es von der vietnamesischen Seite aus einfacher ist. Auch die Umgebung sollte man besuchen und sich hier Zeit lassen, denn das Gebiet ist geprägt von Karstbergen und Reisterrassen. Unweit liegt die Kalksteinhöhle Nguom Ngao.
Weitere bekannte Wasserfälle sind die Pongour Wasserfälle, liegen 50km südlich von Da Lat, eine Stadt bekannt für ihre Natur und perfekt zum Wandern.
Nationalpark Phong Nha-Ke Bang
Der Nationalpark zählt zu den schönsten des Landes. Er liegt in der Provinz Quảng Bình im nördlichen Zentral-Vietnam, etwa 500 Kilometer südlich der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Er ist besonders bekannt für seine Karstformationen und Kalksteinhöhlen. Der Nationalpark wurde 2003 von der UNESCO in die Liste der Weltnaturerbestätten Vietnams aufgenommen. Unter anderem befindet sich dort die Paradise Cave, die erst 2005 entdeckt wurde. Im Jahr 2009 wurde hier auch die Son Doong Höhle entdeckt. Sie ist die größte Höhle der Welt und in ihr befindet sich sogar ein Regenwald - ein wahres Naturwunder. Jedoch sind 2-3tägigen Touren auch sehr teuer dorthin. Das Tourismus-Center befindet sich in der Gemeinde Son Trach und ist gut zu erreichen.
Mobilität
In Vietnam gibt es regelmäßig Inlandsflugverbindungen. Das Straßennetz ist zufriedenstellend, insbesondere an der Küste sind die Straßen besser als im Landesinneren. Mit einem Mietwagen kann man Vietnam entlang des Ho-Chi-Minh-Trails bereisen, der viele Sehenswürdigkeiten miteinander verbindet. Mietwagen sollten am Besten mit Fahrer gemietet werden, da der Verkehr chaotisch und die Anerkennung des Führerscheins schwierig und teuer ist. Busse verkehren in ganz Vietnam, sind jedoch häufig überfüllt. Täglich fahren Fernverkehrszüge vom Norden in den Süden und umgekehrt, die meisten sind recht komfortabel. Auch gibt es einige regionale Schiffsverbindungen. Es gibt auch die Möglichkeit das Land per Kreuzfahrt zu besuchen. Wer lieber in einer organisierten Rundreise unterwegs ist kann sich zahlreichen Kleingruppenreisen anschließen, die verschiedene Schwerpunkte bei der Erkundung des Landes setzen. Es gibt außerdem Länderkombinationen mit Laos oder Kambodscha.
Vietnam-Kambodscha Family & Teens