​Länderinformationen

Name

Der Name kommt vom alten Reich „Kambuja“. Die heutige Eigenbezeichnung ist „Kampuchea“.

Lage – Allgemein

Das Land liegt in Südostasien, am Golf von Thailand. Die Nachbarländer sind Thailand, Vietnam und Laos. Die Fläche beträgt 181.040 Quadratkilometer.

Zeitzone

Die Zeitdifferenz zwischen Kambodscha und Deutschland beträgt im Sommer +5 Stunden und im Winter +6 Stunden.

Geographie

Kambodscha befindet sich auf der indochinesischen Halbinsel. Etwa zwei Drittel der Fläche macht das Kambodschanischen Becken aus. Etwas westlich im Becken liegt der Tonle Sap See, der durch einen Fluss mit dem Mekong verbunden ist.

Weitere bedeutende Flüsse sind der Sreng, Sangke, Pouthisat, Sen, Chinit und Kong. Die zwei größten Gebirge sind das Kardamomgebirge im Südwesten des Landes und das Elefantengebirge.

Der höchste Berg des Königreichs ist der Phnom Aural mit 1.813 Meter Höhe. Desweiteren gehören 64 Inseln zu Kambodscha, die größte davon ist Kaoh Kong.

Flora und Fauna

Einigen Quellen zufolge sind etwa 75% Kambodschas von Wald bedeckt. An den Hängen der Gebirge gibt es tropische Regenwälder, während das Tiefland von Monsun- und Trockenwäldern geprägt ist. In den Küstengebieten befinden sich Mangrovenwälder.

Seltene Baumarten wie z.B. der Schwarzholzbaum, Ebenholzbaum oder Rosenholzbaum können im Land vorgefunden werden.

Die Fauna des Königreichs ist recht artenreich und vielfältig, in einigen Gebieten des Landes leben noch große Wildpopulationen. Zu den imposanten und erwähnenswerten Tieren zählen Leoparden, Tiger, Flughunde, Indische Elefanten, Bären und exotische Schlangen wie die Königskobra oder die Krait.

Auch viele Fisch- und Vogelarten sind in Kambodscha heimisch, vor allem im Tonle Sap See. Im Mekong leben noch heute Irawadidelfine, der Fluss ist einer der letzten Fundorte der Tiere.

Als Nationalsymbole gelten unter anderem der Kouprey, der Riesenibis, die Batagurschildkröte sowie die Riesenbarbe.

Geschichte

Im 9. Jahrhundert wurde ein Khmer Reich gegründet, dessen Höhepunkt im 12. Jahrhundert erreicht wurde. Die Hauptstadt Angkor hatte damals um die 1 Million Einwohner und war somit die größte Stadt der Welt.

Im Jahr 1353 wurde Angkor vom Königreich Ayutthaya erobert, einem Reich der Thai. Nachdem sich die Thai zurückzogen, wurde Angkor 1431 erneut besetzt. Daraufhin wurde die Hauptstadt nach Phnom Penh verlegt.

Die folgenden Jahrhunderte waren von ständigen Konflikten und Kriegen geprägt. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde das Mekongdelta fast vollständig von den Vietnamesen erobert, während Thailand die nördlichen Gebiete der Khmer unter sein Herrschaftsgebiet brachte. 1887 wurde Kambodscha Teil der indochinesischen Union und französische Kolonie.

Nach einem Guerillakrieg gegen die Franzosen wurde 1954 die Unabhängigkeit ausgerufen, die Frankreich anerkennen musste. In den 50ern und 60ern fingen die Roten Khmer, die sich aus der Kommunistischen Partei Kambodschas abspalteten, an, die von den US-Amerikanern unterstützte Lon Nol Regierung zu bekämpfen. Daraus entwickelte sich letztendlich ein Bürgerkrieg, der 1975 zur Eroberung Phnom Penhs durch die Roten Khmer führte.

Pol Pot
wurde Ministerpräsident. Die Schreckensherrschaft der Roten Khmer unter Pol Pot forderte Millionen Menschenleben. Mit dem Einmarsch vietnamesischer Truppen und der Eroberung von Phnom Penh wurden die Roten Khmer zurückgedrängt.

In den folgenden Jahren entstanden vier Bürgerkriegsparteien, die 1991 den Pariser Friedensvertrag unterzeichneten und für das Jahr 1993 Neuwahlen ansetzten.

Die übriggebliebenen Roten Khmer boykottierten die Wahlen und setzten den Guerillakampf fort. Schließlich lösten sie sich jedoch langsam auf, 1998 ergaben sich die letzten Kämpfer.

Wirtschaft

Aufgrund der jahrelangen Bürgerkriege ist Kambodscha eines der ärmsten Länder der Welt. Ab etwa 1993 wurde die Marktwirtschaft eingeführt, was ab diesem Zeitpunkt zu einem stetigen Wirtschaftswachstum führte. Rund 70% der Kambodschaner sind in der Landwirtschaft tätig.

Nur etwa 10% in der Industrie und ca. 20% im Dienstleistungsbereich. Hauptexportwaren sind Holz, Reis, Fisch, Gummi, Tabak und Textilien. Die wichtigsten Importwaren sind Gold, Zigaretten, Ölprodukte, Maschinen, Baumaterialien, Fahrzeuge und Pharmaziegüter.

Mitgliedschaften

Kambodscha ist unter anderem Mitglied der UN, ASEAN, Welthandelsorganisation, IWF, Weltbank, Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) und Bewegung der Blockfreien (NAM).

Bevölkerung

In Kambodscha leben etwa 14,5 Millionen Menschen. Die Khmer machen etwa 85-90% der Bevölkerung aus, die größte Minderheit sind die Vietnamesen mit 5%, gefolgt von den Cham mit 3% und die Chinesen machen rund 1% aus.

Zudem gibt es noch einige Bergvölker, die unter dem Begriff Khmer Loeu zusammengefasst werden.

Sprache

Die Amtssprache ist Khmer, eine austroasiatische Sprache. Die wichtigsten Minderheitensprachen sind Vietnamesisch, Chinesisch und Cham. Zudem gibt es noch andere wie Brao, Jong, Charai, Kaco oder Kraol.

Religion

Eine große Mehrheit der Bevölkerung ist Anhänger des Theravada-Buddhismus, ungefähr 93% beträgt der Anteil an der Gesamtbevölkerung.

Die bedeutendsten religiösen Minderheiten sind Muslime (6%) und Christen (1%). Bei einigen Bergvölkern existieren noch ursprüngliche ethnische Religionen. Die Chinesen sind hauptsächlich Taoisten oder Konfuzianer.

Essen und Trinken

Die Küche Kambodschas weist einige Einflüsse von benachbarten Kulturen auf, insbesondere von der vietnamesischen, chinesischen, malaysischen und thailändischen. Viele Gerichte werden mit Kräutern zubereitet, oft mit Koriander oder Zitronengras.

Die Zubereitung erfolgt traditionell mit einem sogenannten Wok auf einem Holzkohleofen. Grundnahrungsmittel ist Reis, wobei auch Nudeln häufig verspeist werden. Beliebt sind Gerichte aus Fisch, Huhn oder Gemüse mit süß-saurem Geschmack.

Käfer und Grillen werden häufig als Beilage zu Suppen oder als Snack zwischendurch gegessen, in manchen Regionen sogar auch Vogelspinnen. Typisch ist die Prahok-Paste, die aus kleinen getrockneten Fischen gemacht wird.

Getrunken wird am meisten grüner Tee. Kaffee wird auch am Morgen und Nachmittag konsumiert. An alkoholischen Getränken gibt es einige heimische Biersorten, wie etwa Angkor-Bier. Der kambodschanische Wein wird aus Reis hergestellt und schmeckt recht süß.

Geld/Währung

Die kambodschanische Währung ist der Riel. In touristischen Gebieten wird auch der US-Dollar akzeptiert und ist teilweise sogar verbreiteter.

In den touristischen Gebieten und größeren Städten gibt es normalerweise ausreichend ATM Geldautomaten, die die gängigen Kreditkarten und EC Karten von Maestro und Cirrus Geld akzeptieren. V-Karten dagegen werden allgemein nicht akzeptiert.

Strom

In Kambodscha beträgt die Netzspannung 230 Volt, somit können deutsche Elektrogeräte ohne Probleme benutzt werden. Da die Steckdosen meist nicht vom europäischen Typ sind, wird ein Steckdosenadapter benötigt.

Einreise

Für die Einreise nach Kambodscha benötigen Reisende einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate nach der Anreise gültig ist. Außerdem muss ein Visum bei einer kambodschanischen Auslandsvertretung, z.B. bei der Botschaft in Berlin, beantragt werden. In der Regel berechtigt dieses zu einem Aufenthalt von 30 Tagen.

Medizinische Hinweise

Die aktuellen Informationen erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder unter https://www.travelmed.de/ bzw. der Website des Centrums für Reisemedizin (CRM)

Sicherheit

Aufgrund von immer wieder aufkeimenden politischen Spannungen wird dazu geraten, Demonstrationen und größere Menschenansammlungen zu meiden.

Aktuelle Hinweise zur Sicherheitslage im Land finden Sie unter https://www.auswaertiges-amt.de/.

Adressen

In Deutschland:

Botschaft des Königreichs Kambodscha
13187 Berlin
https://www.kambodscha-botschaft.de

Die genauen Adressen sind beim Auswärtigen Amt gelistet.

In Kambodscha:

Botschaft der BRD
Phnom Penh No. 76-78 Rue Yougoslavie (= Street 214),
Phnom Penh
https://www.phnom-penh.diplo.de

Auswärtiges Amt

In Deutschland https://www.auswaertiges-amt.de/

In Österreich     https://www.bmaa.gv.at/

In der Schweiz https://www.eda.admin.ch/